STATION VILLENEUVE
Am östlichen Ende des Genfer Sees gelegen, am Fusse der Berge von Arvel (Monts d’Arvel) und den Rochers-de-Naye, ist Villeneuve eine sehr alte Stadt, die bereits in der keltischen Epoche eine bedeutende Seestation war und zur römischen Siedlung wurde, welche den Namen Pennelucos (Kopf des Sees) trug. So war sie eine der wichtigsten Stationen auf den Strecken zwischen Avenches (ehem. Wiflisburg oder Wifflisburg), Genf und dem grossen Sankt Bernhard.
Ein erstes Mal von den Barbaren niedergebrannt, dann wahrscheinlich zerstört vom großen Erdrutsch von Tauredunum (Grammont), erstand sie im 6. Jahrhundert aus ihren Ruinen auf. 1166 benannte sich Villeneuve Compengie , nach dem Namensgeber „Compendius“; ein römisch-gallischer Gutsherr, der Eigentümer des Herrenhauses war, um das herum sich zur Beginn unserer Ära höchstwahrscheinlich eine ländliche Siedlung gebildet hatte.
Im 8. Jahrhundert beschloss Graf Thomas I. von Savoyen, die „Ville Neuve de Chillon“ (Neue Stadt von Chillon) zu gründen, die sich durch ihre Handelsaktivität als Durchfahrtsort so gut entwickelte und aufblühte, dass man dort gegen Ende des Jahrhunderts zweitausend Einwohner zählen konnte.
Zum Bezirk von Aigle gehörend und als Hauptort des gleichnamigen Kreises nimmt Villeneuve eine Schlüsselposition zwischen dem Chablais und der Riviera ein.
Mitihren 3.208 Hektaren , von denen die Hälfte Wälder und Weideland sind, befindet sich Villeneuve flächenmäßig an 13. Stelle der Gemeinden des Waadtlandes. In einem sehr schönen Weinanbaugebiet von über 61,5 Hektaren wird ein renommierter Wein hergestellt.
Die Bevölkerung Villeneuves zählt derzeit etwa 5.400 Einwohner. Industrie, Handwerk, Handelsgewerbe, Hotelgewerbe, Weinanbau und Landwirtschaft gehören zu den wichtigsten Aktivitäten bzw. Einnahmequellen.
In dieser von einem milden Klima und einem außergewöhnlichen Panorama profitierenden Stadt hielten sich bereits so einige berühmte Gäste auf; zum Beispiel seien MahatmaGhandi , Lord Byron, Gambetta, Victor Hugo, Richard Wagner, Romain Rolland oder auch der Maler Oskar Kokoschka genannt.
Die ausserordentlich gute Lage der Gemeinde zwischen See und Bergen, ihr mit grosser Sorgfalt geschütztesundgepflegtes architektonisches Erbe und ihre Lage am Kopfe des Sees verleihen Villeneuve ein besonderes „Etikett“, was über die Jahrhunderte hinweg erhalten wurde und das auch die Weinbauern unter dem selben Namenfortleben lassen.